Die treuen Gendarmen
und ihre Nachfolger

Die dänisch-deutsche Grenze wurde von ihrer Errichtung nach der Volksabstimmung 1920 von den Grenzgendarmen in ihren hellblauen Uniformen Tag und Nacht bei jedem Wetter bewacht. Sie hatten feste Wachwechsel. Sie wohnten in einfachen Dienstwohnungen nahe ihrer Etappe. Jahrein und jahraus überwachten sie die Strecke, die sie so gut kannten wie den eigenen Garten. Es war fast unmöglich einem Gendarmen zu entgehen. Die Grenzgendarmerie war als Militäreinheit mit einer stringenten Kommandostruktur errichtet, war aber dem Finanzministerium unterstellt und die Gendarmen waren mit Karabinern und Pistolen bewaffnet. Für einen echten Gendarmen war es aber eine Ehrensache, nur im äußersten Fall seine Waffe zu zücken. Ein Gendarm sollte eine unmittelbare und überzeugende Autorität ausstrahlen. Das Gendarmengehalt war – offen gestanden – bescheiden, der zur Dienstwohnung gehörende wohl gepflegte Küchengarten deshalb unentbehrlich. Die meisten Gendarmen wohnten in Doppelhäusern, und wenn der Gendarm von der einen Hälfte nach vier Stunden „Vigilance“ (Streifendienst) zurückkehrte, trat der Nachbar seinen Dienst an. Und so wanderten sie Jahr um Jahr an der Grenze nördlich der Förde hin und her. 1952 wurde die hellblaue Gendarmerie aufgelöst und von dem neu gegründeten "Toldgrænsekorpset" (Zollgrenzschutz) ersetzt, die eine schwarze Uniform trugen. Ab 1969 übernahmen die Polizeidistrikte Gravenstein und Tondern w in Zusammenarbeit mit dem Zoll („Skat“) die Kontrolle der Grenze mit mobilen Streifendiensten. Heute wird die deutsch- dänische Landesgrenze und ihre Hinterland von der Auslandskontrollabteilung der Polizei in Zusammenarbeit mit dem Zoll kontrolliert.